Das Handwerk in Deutschland kann auf eine jahrhundertelange Tradition zurückblicken. Die Digitalisierung bedeutet für die in der Regel kleineren Unternehmen einen gewaltigen Umbruch, in dem jedoch große Chancen stecken. Das fängt schon bei der Sichtbarkeit des Unternehmens mit seinen Leistungen an. Früher war das gelbe Branchenbuch für Firmen relevant. Heute gibt es mit Google nur noch ein Branchenbuch – die Suchmaschine Google. Wer hier gefunden werden möchte, der benötigt dafür zunächst einmal eine Webseite. Suchmaschinenoptimierung (SEO) oder Suchmaschinenwerbung (SEM / SEA) verhilft der Seite zur nötigen Sichtbarkeit im Einzugsbereich des Unternehmens – Stichwort „Local SEO“.
Firmen nutzen heute das Internet, um mit der Zielgruppe in Kontakt zu treten, sie zu informieren und von ihr zu lernen. Neben einer gut sichtbaren Webseite und relevanten Informationen sind die sozialen Netzwerke ins Spiel gekommen. Mit einer passenden Social Media Strategie können auch Handwerksbetriebe zu ihrer Zielgruppe eine Beziehung aufbauen und pflegen.
Eine Studie der Dualen Hochschule Baden-Württemberg unter 240 Handwerksbetrieben kommt zu dem Ergebnis: Vor allem in den Großstädten gewinnt der unpersönliche Kontakt über die digitalen Medien an Bedeutung. Das klassische mittelständische Handwerk ist Online kaum präsent. Vielmehr sind es neue digitale Wettbewerber (Online Portale), die sich prominent präsentieren, wenn nach einem Handwerksbetrieb gesucht wird. Der Studie zufolge sind nur rund Dreiviertel der befragten Handwerker mit einer eigenen Webseite im Internet präsent. Online Marketing allerdings betreibt nur ein Viertel der befragten Handwerker. Nicht nur in der Außendarstellung, auch in der internen Abwicklung sind die Unternehmen des Handwerks nach wie vor weitgehend analog unterwegs.
Diese Unternehmen hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie mit dem Förderprogramm go-digital im Blick. Die Digitalisierung verspricht für kleine und mittlere Unternehmen große Chancen. Von der Terminierung über die Auslieferung bis zur Rechnungslegung und die anschließende Kundenpflege können sich mittelständische Unternehmen beim Kunden attraktiv präsentieren. Eine Studie des Zentralverbands des deutschen Handwerks, bei der nahezu 9.000 Unternehmen befragt wurden, kommt zu dem Ergebnis, dass lediglich ein Viertel der Betriebe Maßnahmen zur Digitalisierung plant. Eine fatale Entwicklung, wenn man sich vor Augen hält, dass laut Digitalisierungsindex Unternehmen, die Geschäftsabläufe erfolgreich digitalisiert haben, eine Umsatzsteigerung von mindestens 10 % realisieren können.
Die Gründe, warum der deutsche Mittelstand die Digitalisierung so zögerlich anpackt, liegen auf der Hand. Es sind vor allem der Mangel an Kenntnis und Ressourcen, die die Unternehmen zögern lassen. Genau an dieser Stelle setzt go-digital an. Ausgesuchte und autorisierte Beratungsunternehmen kümmern sich um mittelständische Unternehmen. Und das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie hilft den Unternehmen mit einer gewaltigen finanziellen Unterstützung.