Warum die Arbeit von Journalisten im digitalen Zeitalter immer wichtiger wird
Von Ksenia Mefodieva, BOGY-Praktikantin, Gymnasium Hohenbaden
Es ist noch gar nicht lange her, da hieß es, dass der Journalismus dem Untergang geweiht ist. Guter Content, verfasst von sogenannten „Edelfedern“ gelernter Journalisten, schien im digitalen Zeitalter keinen Platz zu finden. Der Journalismus schien auf dem absteigenden Ast zu sein. Ausgerechnet die Suchmaschine Google hat uns eines Besseren belehrt. Suchmaschinen arbeiten auf der Grundlage hochkomplexer Algorithmen, die dafür sorgen, dass dem Suchenden nicht nur ein passendes, sondern auch ein möglichst gutes Suchergebnis präsentiert wird. Die Algorithmen konnten seit Anfang der 2000er Jahre immer weiter verfeinert werden. Im Internet suchen wir Inhalte in Text-, Bild- und Videoform. Seitenbetreiber, die mit ihren Inhalten gut gefunden werden, müssen also herausragend guten Content liefern. Und hier kommt die Arbeit von Journalisten ins Spiel. Content Marketing, so der Fachbegriff, hat dem Journalismus zu einer Renaissance verholfen.
Geschichte des modernen Journalismus
Seit 1631 gibt es Zeitungen. Die erste war „La Gazette“ von Théophraste Renaudot. Ab dem 19. Jahrhundert wurden Printmedien günstiger und die Zeitung konnte einfacher, besser und in großer Zahl hergestellt werden. Im Jahr 1835 wurde die „New York Herald“ herausgegeben, die, im Gegensatz zu den früheren, stark emotionalen, subjektiven Berichten, den klassischen Journalismus prägte. Berichte wurden nun weitgehend objektiv gehalten, Meinungen traten mehr in den Hintergrund. Dieser informative Journalismus wurde jedoch erst ab 1900 zur dominanten Erscheinungsform. Durch das Aufkommen des Hörfunks konnten Nachrichten per Ton schnell an die Zuhörer überliefert werden. Dadurch entstanden neue Arten des Journalismus wie der Kommentator oder Moderator. Mithilfe des Fernsehens konnten die Zuschauer später auch per Bild und Ton das gefilmte Geschehen sozusagen aus der Ferne miterleben.
Journalismus heute in einem weiteren Entwicklungsschritt
Momentan befindet sich der Journalismus in einem weiteren Entwicklungsschritt. Online-Journalismus beschleunigt den Informationsfluss, gleichzeitig können Dank schier unbegrenzter Speicherkapazität große Mengen an Content transportiert werden. Da im Internet jeder veröffentlichen und damit zum „Journalisten“ werden kann, können Menschen ohne journalistische Erfahrung ihre Texte im Internet zum Lesen freigeben. Deshalb trennen Suchmaschinen Spreu vom Weizen, um nicht nur schlechte Inhalte, sondern möglichst auch Fake-News nicht weiterzuverbreiten. Es ist deshalb umso wichtiger, dass professionelle Journalisten nicht nur Texte verfassen, die gut verständlich und informativ sind, sondern auch auf die Internet-Suchmaschinen angepasst sind, damit sie eine sehr gute Sichtbarkeit bei Google & Co. erzielen.
Bild: © DigiClack – Fotolia