Mit der Textoptimierung nach WDF*IDF auf der sicheren Seite

Über die Chancen und Grenzen der Optimierung – am Ende zählt die Natürlichkeit

BADEN-BADEN. WDF*IDF ist eine für die Suchmaschinenoptimierung (SEO) bedeutsame Formel, die in spezielle Tools integriert ist. Sie betrachtet die Within-document Frequency (WDF, Häufigkeit eines Wortes im vorliegenden Dokument) und die Inverse-document Frequency (IDF, Vergleich zu allen Dokumenten dieser Art im Netz). Die WDF-Formel entwickelte die Informationswissenschaftlerin Donna Harman schon in den 1990er Jahren – vor dem Aufschwung der SEO – für Fachtexte. Es ging darum, häufig verwendeten Worten in einem Dokument ein Gewicht zuzumessen, an welchem sich die Informationswissenschaft orientieren kann. Die SEO griff diese Vorarbeit von Harman ab 2012 auf und kombinierte WDF*IDF zur einfachen Gewichtungsformel. Es geht nicht allein um die Keyword-Density, also die prozentuale Häufigkeit eines Wortes im Text. Vielmehr kommen gestauchte Werte zum Einsatz, die zu einem Logarithmus führen, der die zu starke Gewichtung des Keywords verhindert.

Woher kommt WDF*IDF und wie gelangte die Formel in die SEO?

„Die SEO, die ständig Googles Algorithmen hinterfragen muss, griff die WDF*IDF Formel auf, um suchmaschinengerechte Texte entwickeln zu können. Laien haben damit allerdings Schwierigkeiten, denn es muss beim Verfassen des Textes das WDF*IDF Tool verwendet werden. Das ist mühselig und kann die Lesbarkeit beeinträchtigen. Das Tool beachtet die Gewichtung eines Wortes im vorliegenden Text (WDF) und gleichzeitig den Quotienten aus der Gesamtzahl aller indexierten Dokumente dividiert durch die Zahl derjenigen Dokumente, in denen entsprechender Suchbegriff auftaucht (IDF)“, meint Thomas Bippes, dessen Agentur PrimSEO in Baden-Baden einen starken journalistischen Schwerpunkt hat.

Sollte die SEO immer auf WDF*IDF setzen?

Es kann sich in bestimmten Branchen beziehungsweise bei bestimmten Themen sehr lohnen, das Tool einzusetzen. „Wer entsprechende Texte beauftragt, muss wissen, dass sie äußerst schwer zu schreiben sind, wenn sie noch halbwegs natürlich wirken sollen. Pauschal lässt sich sagen, dass ein Text nach der WDF*IDF Formel umso höher ranken kann, je seltener die entsprechende Themenkombination bislang im Netz behandelt wurde“, meint Thomas Bippes. Vermutlich setzt Google WDF*IDF wenigstens ansatzweise in seinen Algorithmen ein, weil Texte nach dieser Formel bereits im Netz vorhandenen Inhalten neue, potenziell nützliche Informationen hinzufügen. Unter diesem Blickwinkel sollte die SEO natürlich nicht auf den Einsatz von WDF*IDF verzichten. Andererseits stößt dieser Einsatz an die Grenze, dass kaum jemals Autoren vernünftige Texte allein nach WDF*IDF schreiben.

Bild: © vege – Fotolia